Wäschemangel
Jeder kennt die Redewendung „Jemanden durch die Mangel drehen“ oder „in die Mangel nehmen“. Man meint damit, jemanden unter Druck zu setzen oder heftig zu bedrängen. Man sagt auch: „Ich fühle mich wie durch die Mangel gedreht“, wenn man sehr erschöpft ist. Diese Redewendungen gehen auf einen Arbeitsschritt in der Textilpflege zurück: das Mangeln der Wäsche.
Die Wäschemangel besteht aus einem Tisch, dessen nach oben verlängertes Gestell gleichzeitig den mit Steinen beschwerten Kasten führt. Wie beim Mangeln wird das Wäschestück zunächst sorgfältig auf die Walze gelegt. Dann wird die Walze zwischen Tischplatte und Kasten geführt. Vor den Stirnseiten stehend, schiebt man den Kasten vor oder zieht ihn zurück. Durch den Druck des Hin- und Herschiebens wird das aufgewickelte Gewebe geglättet. Auf der jeweils freien Tischplatte kann die Rolle entnommen und durch eine neu gewickelte ersetzt werden. Der Raum, in dem die Rolle ihren Platz hatte, hieß Rollkammer.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden bereits Walzen hergestellt, die durch Handkurbeln in Bewegung gesetzt wurden, aber noch weitgehend der ausgestellten Form entsprachen.
Das Kaltmangeln schont besonders Leinen, denn die Hitze des Bügelns schädigt die Fasern und macht sie brüchig.