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Geldkatze

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Geldkatze als LedergürtelEine Geldkatze? Was ist das denn? Nein, es ist keine reiche Katze oder eine, mit der man Geld machen kann!

Seit dem Mittelalter steht diese Bezeichnung für eine gebräuchliche sichere Aufbewahrungsform für wertvolle Gegenstände wie Münzen, Ringe, Steine oder Edelmetallstücke. Heute werden auch schlauchförmige Lederbehältnisse, die als Gürtel getragen werden, als „Geldkatze“ bezeichnet.

Die „Geldkatze“ ist also ein Portemonnaie, ein Geldbeutel.

Ursprünglich war sie ein sehr zweckmäßiges zweigeteiltes Beutelchen, welches zusammengefaltet über dem Gürtel getragen wurde, damit man seine Münzen jederzeit zur Hand hatte. Was hat das Ganze mit einer Katze zu tun? Der Überlieferung nach wurden diese Gürteltaschen oft aus dem Balg (Leib, Haut) einer Katze gefertigt. Der Begriff kann auch daher rühren, dass die Gestalt des am Gürtel getragenen Beutelchens an einen kleinen Katzenkopf erinnert. Gruselig, oder? Anzunehmen ist jedoch eher eine Herleitung aus dem althochdeutschen „chazza“ für „Gefäß oder Beutel zum Tragen“ − das klingt doch schon besser!

Geldkatzen gehäkeltViel genutzt wurde die „Geldkatze“ bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Dann waren diese meist nicht mehr aus Leder, sondern als Strick- oder Häkelarbeit gefertigt und oft reich mit Schmuckperlen verziert (siehe Abbildung). Der Gebrauch der „Geldkatze“ ging letztlich mit der Verbreitung des Papiergeldes verloren.
Gehalten hat sich die „Geldkatze“ bis heute in der Redewendung „rubbeldiekatz“ als Aufforderung zu schnellem Handeln. Wer bei Kaufverhandlungen die Katze „rubbelte“, zählte die in den Säckchen vorhandenen Münzen durch Darüberstreichen, ohne sie entnehmen zu müssen. Im Jahre 2011 stand der Begriff „rubbeldiekatz“ in der Bedeutung „extrem schnell“ auf der Auswahlliste für das Jugendwort des Jahres.